Unser Gehirn steht niemals still. Es ist durchdrungen von Pulsationen,
von Gehirnwellenmustern, die mit einem Elektroenzephalogramm (EEG) sichtbar
gemacht werden. Gehirnwellen sind die Summe der elektrischen Aktivitäten der
Großhirnrinde, die mittels Elektroden an der Kopfhaut gemessen werden können.
Die elektrochemischen Entladungen unserer Nervenzellen erzeugen ein geringes,
aber messbares elektromagnetisches Feld mit einer Frequenz zwischen einer und
vierzig Schwingungen pro Sekunde. In bestimmten Zuständen werden auch höhere
Frequenzen gemessen.
Deltawellen
0,1 Hertz bis 4 Hertz
Delta ist die langsamste Frequenz. Die Welle wiederholt sich weniger als
vier Mal pro Sekunde. Deltawellen dominieren im Tiefschlaf, in Bewusstlosigkeit,
aber auch wenn wir unbewusst oder selbstvergessen agieren. Forschungen zeigen,
dass im Deltazustand Wachstumshormone ausgeschüttet werden. Deltawellen spielen
eine wichtige Rolle beim Austausch zwischen Heiler und Patienten.
Die wichtigsten Delta-Frequenzen sind:
- 0,1 Hertz - die Craniosacrale Frequenz. Diese soll eine Reihe von körpereigenen Oszillatoren in Harmonie bringen und dadurch das Immunsystem sowie die generelle geistige und körperliche Verfassung steigern.
- 0,5 Hertz - eine Frequenz, die mit tiefer Entspannung und der Vorbereitung auf den Schlaf verbunden wird. Sie kann mit magnetischen oder elektrischen Impulsen induziert werden.
- 1 Hertz - eine Frequenz, die allgemeines Wohlgefühl, Balance und Harmonie erzeugt. Ebenso wird diese Frequenz in Verbindung mit dem Wachstumshormon gebracht.
- 1,5 Hertz - eine Frequenz, die nach ersten Forschungsergebnissen eine deutliche Linderung der Symptome bei Chronic Fatique Patienten hervorrufen soll.
- 2,5 Hertz - eine Frequenz gegen Schlafstörungen und Schmerzen; soll Endorphine und körpereigene Opiate freisetzen. Frequenzen zwischen 0,5 und 4 Hertz erzeugen generell eine tiefe Entspannung und fördern den Schlaf.
Thetawellen
4 Hertz bis 8 Hertz
Thetawellen treten im Traumschlaf auf. Sie sind dominant bei
Trancezuständen und tiefer Meditation. Im Thetazustand ist das Unbewusste
ebenso wie die Kreativität aktiviert. Jemand, der im Thetazustand ist, erlangt
ein plastisches Vorstellungsvermögen, erhöhte Lern- und Erinnerungsfähigkeit
und nimmt Fantasiebilder wahr. Der Thetazustand ist ebenso ideal für freies
Assoziieren und kreatives Denken. Es setzt jedoch langjährige
Meditationserfahrung voraus, um im Thetazustand wache Präsenz zu behalten.
Der TaKeTiNa Prozess beruht auf gezieltem Induzieren von Thetazuständen,
in denen die Teilnehmer nicht einschlafen können, da sie in intensiver
körperlicher Bewegung sind. Verschiedene Forschungen zeigen, welche
Möglichkeiten für kreative und menschliche Entwicklung sich mit dem
Thetazustand eröffnen.
Für die Biofeedback-Forscher Elmer und Alayce Green (Menninger
Foundation), sind Thetawellen ideal, um eine neue Art des Körperbewusstseins zu
erfahren, das eng mit völligem Wohlbefinden zusammenhängt und mit physischer
Gesundheit und Regeneration einhergeht. Dr. Thomas Budzynski, der den
Thetazustand lange Jahre wissenschaftlich untersuchte, sagt, Menschen seien im
Thetazustand sehr beeinflussbar und wie in einem hypnotisch induzierten
Trancezustand fähig, große Mengen Wissensstoff in kurzer Zeit zu lernen. Der
Thetazustand, so Budzynski, sei ideal für Superlearning.
7,83 Hertz - 8 Hertz: Schumannfrequenz
Die Schumannfrequenz ist eine Grenzfrequenz zwischen Theta- und
Alphawellen. Biologische Systeme mit dieser Frequenz befinden sich in Übereinstimmung
mit der Resonanzfrequenz der Erde und dem irdischen Magnetfeld. Als eine der
ältesten Taktgeber auf dem Planeten prägten Schumannwellen weite Strecken der
Evolution. Sie finden sich als Resonanzfrequenz in zahlreichen Körperrhythmen
und werden mit einer Vielzahl positiver Wirkungen in Verbindung gebracht. Dr.
Norman Shealy setzte Probanden 20 Minuten einem Flackerlicht von 7,8 Hertz aus
und stellte dabei eine signifikante Steigerung von über 25% bei der
Konzentration des Wachstumshormons DHEA fest. Am Forschungszentrum Aspen,
Colorado, entdeckte man, dass Delfine diese Frequenz selbst erzeugen und von
7,83 Hertz-Schallquellen angezogen werden.
Alphawellen
ca. 8 Hertz bis 13 Hertz
Alphawellen treten in Entspannungszuständen und bei allgemeinem
Wohlbefinden auf. Alphawellen entstehen vorwiegend in den Gehirnregionen des
Hinterkopfes, besonders bei geschlossenen Augen. Die Wahrnehmung im
Alphazustand ist wach, aber unfokussiert. Alphawellen entstehen auch, wenn wir
uns nach innen wenden und Musik hören.
Betawellen
13 Hertz und schneller
Betawellen dominieren bei aktiver Aufmerksamkeit. Sie treten auf, wenn
sich jemand auf eine bestimmte Tätigkeit fokussiert. Auch Stress und
Anspannungszustände induzieren Betawellen.
Betawellen repräsentieren die Fähigkeit, bewusst Gedanken zu
verarbeiten. Wir verbringen die meiste Zeit der wachen Momente im
Betawellen-Bewusstsein, in dem unsere Gehirnwellen zwischen 13 und 39 Zyklen
pro Sekunde pulsieren. In diesem Zustand konzentriert sich die Aufmerksamkeit
auf die alltägliche Außenwelt. Wir sind weitgehend auf die logischen,
sequentiellen Aktivitäten der linken Hemisphäre konzentriert, während das
Gehirn damit beschäftigt ist, unzählige Informationen zu verarbeiten.
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